Sport mit Herzfehler? Aber sicher!
Manchmal wird Menschen mit angeborenem Herzfehler davon abgeraten, Sport zu treiben. Aber auch mit einem Herzfehler fördert Sport die Fitness, das Wohlbefinden und die Lebensqualität. Zu wenig Bewegung kann dagegen motorische Probleme verursachen. Und besonders in jungen Jahren kann sportliche Enthaltsamkeit sogar zu sozialer Ausgrenzung führen. Trotzdem gibt es zum Thema Sport mit angeborenem Herzfehler innerhalb Europas ganz unterschiedliche Denkhaltungen. In Deutschland und Skandinavien geht man generell davon aus, dass Einschränkungen nur in Ausnahmefällen gelten sollten.
Auf die Plätze, fertig, los!
Sport bedeutet für die meisten von uns mehr Lebensqualität. Allein schon aus diesem Grund sollte er auch bei Erwachsenen mit angeborenem Herzfehler gefördert werden. Dieser Ansatz wird in einigen europäischen Ländern wie Deutschland, Norwegen oder Schweden konsequent verfolgt. In anderen Teilen Europas dagegen wird Sport mit einem angeborenen Herzfehler nur eingeschränkt erlaubt oder sogar ganz verboten.
Für jeden etwas
Ob ein angeborener Herzfehler tatsächlich dagegen spricht, Sport zu treiben, richtet sich weniger nach der Schwere des Herzfehlers, sondern mehr nach den postoperativen Restbefunden. Bei einer entsprechenden Untersuchung kann festgestellt werden, in welchem körperlichen Zustand sich jemand befindet. Ein spezielles Klassifizierungssystem, das von der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen e. V. (DGPR) in Zusammenarbeit mit anderen Expertengremien entwickelt wurde, kann helfen, den eigenen Zustand bzw. die körperliche Belastbarkeit zu beurteilen. Da sich Diagnose und postoperative Restbefunde individuell unterscheiden, gibt es keine allgemeine Empfehlung bestimmter Sportarten. Insofern ist es sinnvoll, sich beim behandelnden Arzt zu informieren, wie viel Belastung erlaubt ist – und von welcher Sportart besser abgesehen werden sollte. Grundsätzlich sind dynamische Belastungen ratsamer als statische Belastungen.
Einschränkungen beim Sport
Wer einen angeborenen Herzfehler hat, kann fast jede Sportart ausüben. Es gibt jedoch einige Ausnahmen:
- Liegt ein besonders schwerer Herzfehler, ist Sport gänzlich verboten, weil in diesem Fall ein Zuviel an körperlicher Aktivität lebensgefährlich sein kann. Eine solche Einschränkung ist jedoch nur in Ausnahmefällen notwendig und sollte nicht aus Übervorsichtigkeit ausgesprochen werden.
- Manchmal ist Sport nur eingeschränkt möglich, weil sich das Herz nicht an körperliche Belastungen anpassen kann. Wird beispielsweise ein Medikament zu Hemmung der Blutgerinnung eingenommen, können Kontaktsportarten, bei denen es manchmal etwas härter zugehen kann, gefährlich sein (z. B. Fußball oder Kampfsportarten). Patienten mit einem Herzschrittmacher sollten zudem von extremen Dehn- und Stretching-Übungen absehen.
Ob sportliche Aktivitäten mit einem angeborenen Herzfehler möglich sind, muss individuell entschieden werden. Generell gilt jedoch das Motto: Soviel Sport wie möglich, so wenig Einschränkungen wie nötig.
Kommentare zu diesem Artikel
ich habe auch einen schweren herzfehler. mein arzt ist im moment mit mir sehr zufrieden. ich mache auch sport in der schule mit und gehe privat auch noch mit einer freundin badminton spielen. das macht mir auch sehr viel spaß. ich bin zwar eingeschränkt, aber ich mache nur immer so viel, wie mein herz kann und auch so viel, wie ich kann.
lg julia