Rötelnembryopathie

Bei der Rötelnembryopathie handelt es sich um eine vorgeburtliche Schädigung des Kindes im Mutterleib in Folge einer Infektion der Schwangeren mit dem Rötelnvirus. 1 von 10.000 Neugeborenen ist davon betroffen; jedes zehnte betroffene Kind verstirbt im ersten Lebensjahr. Das Rötelnvirus gelangt über den Mutterkuchen zum ungeborenen Kind und führt zur Schädigung von Innenohr, Herz, Auge und anderen Organen; Behinderung, Frühgeburt oder Fehlgeburt sind häufige Folgen. Bei einer Rötelninfektion in den ersten zehn Schwangerschaftswochen besteht eine 90%ige Gefahr der Schädigung des Kindes, bis zur 17. Schwangerschaftswoche sinkt diese Gefahr auf etwa 30 % und nach der 17. Woche auf zirka 4 %. Eine Schädigung des Herzens liegt bei 50-80 % der erkrankten Kinder vor. Häufig bleibt bei ihnen der sogenannte Ductus Botalli, offen (sogenannter persistierender Ductus Botalli, PDA). Außerdem sind Engstellen an den Lungenarterien oder der Hauptschlagader sowie Vorhof- und Kammerscheidewanddefekte typisch für diese Erkrankung. Eine Impfung vor der Schwangerschaft schützt vor Rötelnembryopathie.

Autor(en): Dr Stefanie Weismann-Günzler
Geprüft von: Dr Heide Seidel
Letzte Aktualisierung: 2014-03-13